„New Pay“ – wenig Neues unter der Sonne!

von | 30. Nov.. 2020

Was ist dran am Mythos „New Pay“?

New Pay zeichnet sich u.a. durch folgende Dimensionen aus:

  1. Fairness: Mehr gefühlte Gerechtigkeit durch nachvollziehbare, angemessene und verlässliche Prozesse
  2. Transparenz: Offene Prozesse und/oder Gehaltssummen (nach innen oder außen)
  3. Selbstverantwortung: Das eigene Gehalt lässt sich selbst mitbestimmen, Gehalt berücksichtigt neue Verteilung von Führung
  4. Partizipation: Mitarbeiter gestalten das Modell der Gehaltsfindung mit
  5. Flexibilität: Zeit ist Geld, Freizeit, Flexibilität und Wahlfreiheit gehören zum Entgelt
  6. Wir-Denken: Alternative Anreize ersetzen starre Boni. Sinnhafte Arbeit wird Teil der Entlohnung
  7. Permanent Beta: das Gehaltsmodell ist immer im Übergang und offen für Veränderung.

Die vorgenannten Dimensionen sind altbekannt und wurden immer wieder von den unterschiedlichen Beteiligten ein­ge­fordert bzw. auch mehr oder weniger erfolg­reich umgesetzt.

Was bedeutet „New Pay“ konkret?

Wer heute verstehen will, was New Pay konkret bedeutet, findet Umsetzungs­bei­spiele, die vom Einheits­gehalt über trans­parente Gehalts­verhandlungen und Gehalts­formeln bis hin zum Wunsch­gehalt oder selbst­gewählten Gehalt streuen. Dabei gibt es keine festen Grenzen.

Ohne Zweifel ist es für Unter­nehmen verlockend, die Vergütungs­systeme der Beleg­schaft mit dem Zusatz „New Pay“ zu ver­sehen und in Teilen neu zu gestalten. Selbst die Lufthansa Group hat dies 2020 im schwersten Jahr ihrer Geschichte gemacht. Die verwendeten Instrumente Merit Matrix, Freizeit und flexiblere Arbeits­zeiten sind seit Jahr­zehnten bekannt und wirklich nichts Neues unter der Sonne. Selbst die avisierte Trans­parenz im AT-Bereich stellt eine alt­bekannte Forde­rung dar und dürfte allenfalls in der Um­setzung für die Lufthansa Group neu sein. Die Frage ist daher: Warum erst heute?

Die Dimensionen von New Pay sind durchaus diskussions­würdig. Aber machen wir uns nichts vor: Die verwendeten Instru­mente sind bekannt! New Pay stellt damit höchstens eine weitere Perspektive in der Diskussion um Vergütungssysteme dar. Die Ab­lehnung von vermeint­lichen old-fashioned Instrumenten, wie beispielsweise Stellen­bewertung ist deshalb nicht gerechtfertigt und heuchlerisch. In jedem Unter­nehmen gibt es eine Wertigkeits­hierarchie der Stellen. Wenn diese nicht dokumentiert wird, entwickelt sich eine informelle Hierarchie. Damit ist weder den Beleg­schafts­angehörigen noch dem Unter­nehmen oder den Kunden geholfen.

Faire Vergütungs­systeme bedeuten nicht, dass alle gleich entlohnt werden. New Pay fordert nach­voll­zieh­bare, an­gemessene und verlässliche Prozesse. Dies gilt umso mehr für die Aus­gestaltung einer gerichts­festen Basis, auf der die weiteren bekannten System­bauteile aufgesetzt werden.

Der positive Aspekt von New Pay ist, dass sich die Unternehmen wieder Gedanken über ihre Vergütungssysteme machen.

Mit New Pay wird bestenfalls eine weitere Perspektive in die Diskussion um die Gestaltung von Vergütungs­systemen eingebracht. Das Beispiel Lufthansa Group zeigt, dass die Bestand­teile in der Regel bekannt sind und nichts Neues dar­stellen. Der positive Aspekt von New Pay besteht darin, dass Unter­nehmen die ver­wendeten Vergütungs­systeme auf den Prüf­stand stellen und an­passen. Dabei gilt es nicht eine weitere HR-Mode zu kopieren, sondern drei Fragen zu beantworten:

  1. Was nützt den Menschen im Unternehmen?
  2. Was nützt dem Unternehmen?
  3. Was nützt den Kunden?
Die Entlohnung des Individuums wird vom Erfolg des Unternehmens, den Kunden und der Belegschaft insgesamt bestimmt.
"New Pay" - wenig Neues unter der Sonne! 2


FAQ zu New Pay

New Pay umfasst sieben Dimensionen:

  • Fairness durch nachvollziehbare Prozesse
  • Transparenz bei Prozessen/Gehältern
  • Selbstverantwortung bei Gehaltsmitbestimmung
  • Partizipation bei Modellgestaltung
  • Flexibilität mit Zeit als Geld
  • Wir-Denken statt starre Boni
  • Permanent Beta als offenes System

New Pay-Umsetzungsbeispiele reichen vom Einheitsgehalt über transparente Gehaltsverhandlungen und Gehaltsformeln bis hin zum Wunschgehalt oder selbstgewählten Gehalt. Es gibt keine festen Grenzen bei der konkreten Ausgestaltung.

Die Lufthansa Group führte 2020 im schwersten Jahr ihrer Geschichte „New Pay“ ein. Die verwendeten Instrumente Merit Matrix, Freizeit und flexiblere Arbeitszeiten sind jedoch seit Jahrzehnten bekannt. Auch die avisierte Transparenz stellt eine altbekannte Forderung dar.

In jedem Unternehmen existiert eine Wertigkeitshierarchie der Stellen. Wird diese nicht dokumentiert, entwickelt sich eine informelle Hierarchie. Dies hilft weder Belegschaft noch Unternehmen oder Kunden. Stellenbewertung schafft transparente, nachvollziehbare Strukturen.

Faire Vergütungssysteme bedeuten nicht, dass alle gleich entlohnt werden. New Pay fordert nachvollziehbare, angemessene und verlässliche Prozesse. Eine gerichtsfeste Basis ist erforderlich, auf der weitere bekannte Systembausteine aufgesetzt werden.

Der positive Aspekt von New Pay besteht darin, dass Unternehmen ihre verwendeten Vergütungssysteme auf den Prüfstand stellen und anpassen. Es geht nicht um das Kopieren einer HR-Mode, sondern um durchdachte Systemgestaltung.

Statt HR-Moden zu folgen, sollten Unternehmen drei zentrale Fragen beantworten:

  1. Was nützt den Menschen im Unternehmen?
  2. Was nützt dem Unternehmen?
  3. Was nützt den Kunden?

Nein, die genannten Dimensionen sind altbekannt und wurden immer wieder von verschiedenen Beteiligten eingefordert oder mehr oder weniger erfolgreich umgesetzt. New Pay stellt höchstens eine weitere Perspektive in der Vergütungsdiskussion dar.

New Pay bringt bestenfalls eine weitere Perspektive in die Diskussion um Vergütungssysteme ein. Das Lufthansa-Beispiel zeigt, dass die Bestandteile bekannt sind und nichts Neues darstellen. Die verwendeten Instrumente sind seit Jahrzehnten etabliert.

Nutzen Sie den Diskurs rund um New Pay als Chance, Ihre Vergütungssysteme kritisch zu hinterfragen und neu auszurichten – nicht als Kopie eines Trends, sondern als strategische Antwort auf die Fragen: Was nützt den Menschen? Was nützt dem Unternehmen? Was nützt den Kunden?

Wenn Sie Vergütung nicht nur als Kostenfaktor, sondern als kulturelles und wirtschaftliches Steuerungsinstrument verstehen, entsteht ein System, das Leistung, Sinn und Zusammenhalt verbindet.

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Geschrieben von Dr. Viktor Beyfuß

Viktor Beyfuß unterstützt Unternehmen, schnell kostenoptimiert, klare interne Wertigkeitsstrukturen und eine faire Mitarbeitervergütung zu gestalten.

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