Die meisten Personalverantwortlichen sind zu Recht besorgt über den ständig wachsenden Druck, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu gewinnen, zu motivieren, zu engagieren und zu halten. Angesichts des aktuellen Fachkräftemangels gilt dies nicht nur für Beschäftigte mit hohem Potenzial und solche in Schlüsselpositionen.
Faire Vergütung
Bedingt durch die hohen Erwartungen des Managements werden durch die Personalabteilungen eine Vielzahl von HR-Programmen eingeführt, die genau das bewirken sollen. Alle HR-Programme beruhen jedoch auf einer Grundvoraussetzung: Die Mehrheit der Beschäftigten muss das Gefühl haben, dass . . .
- sie im Verhältnis zu den von ihnen erzielten Arbeitsergebnissen gerecht entlohnt werden
- ihr Gehaltsniveau sowohl intern im Vergleich zu anderen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen an ihrem Arbeitsplatz als auch extern auf dem Arbeitsmarkt angemessen ist.
Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Gehalts- und Bonusgestaltung des Unternehmens fair gehandhabt werden. Damit wird die solide Grundlage gelegt, auf die sich nahezu alle Personalprogramme stützen. Wenn viele Beschäftigte das Gefühl haben, dass ihre Vergütung nicht fair oder gerecht ist, wird der Nutzen verschiedener HR-Programme wie Onboarding, Personalbeschaffung, Engagement, Führung, Managementschulung und Kompetenzentwicklung vermutlich stark eingeschränkt sein.
Was bildet die Basis für ein faires und gerechtes Vergütungssystem?
Im Wesentlichen bildet ein nachvollziehbares und transparentes Stellen- / Funktionsbewertungssystem dafür das Fundament. Viele Unternehmen arbeiten bereits heute oder wollen zukünftig nach agilen Gesichtspunkten arbeiten. Diese fragen sich, inwieweit klare Rollenzuweisungen und Einstufungen mit einer agilen Unternehmenskultur, in der im Prinzip jeder alles oder zumindest viel können soll, vereinbart werden können?
Ein Funktionsbewertungssystem ist eine wichtige Säule für die erfolgreiche Einführung agiler Methoden in einem Unternehmen und bildet die Basis für viele andere HR-Programme.
Mit einem klaren Funktionsbewertungssystem wird letztlich der relative Wert verschiedener Funktionen beurteilt und in einer Wertigkeitshierarchie abgebildet. Damit erhalten alle Beschäftigten Transparenz über Verantwortlichkeit, Funktion und Aufgaben und zum anderen Klarheit über eigene Entwicklungschancen und Anforderungen.
Welche Ziele hat eine Funktionsbewertung?
- Beseitigung von Ungleichheiten: Die Funktionsbewertung zielt darauf ab, Ungleichheiten bei der Vergütung innerhalb des Unternehmens zu beseitigen. Unterschiedliche Gehälter für vergleichbare Arbeiten sind ein wichtiger Faktor, der zu Unzufriedenheit unter den Beschäftigten und zu verschiedenen Konflikten zwischen Management und Arbeitnehmervertretungen führt. Die Funktionsbewertung stellt sicher, dass in einem Unternehmen ein faires und angemessenes Entgeltsystem eingeführt wird, um den Arbeitnehmern eine angemessene Vergütung zu zahlen.
- Erleichtert den Vergleich: Die Funktionsbewertung erleichtert den Vergleich von Funktionen durch die Bereitstellung aller erforderlichen Informationen. Die bereitgestellten Daten ermöglichen einen Gehaltsvergleich einer Funktion mit einer anderen innerhalb des Unternehmens oder mit ähnlichen Funktionen in anderen Unternehmen.
- Lösen von Gehaltskonflikten zwischen Beschäftigten und Vorgesetzten: Die Funktionsbewertung ist sehr hilfreich bei der Lösung von Gehaltskonflikten, da sie eine relativ objektive Grundlage liefert. Dieser Ansatz ermöglicht es dem Management, eine rationale und einheitliche Gehaltsstruktur für die Beschäftigten eines Unternehmens zu gestalten. Damit wird eine belastbare Grundlage sowohl für individuelle Gehaltsverhandlungen als auch für (Haus-) Tarifverhandlungen geschaffen.
- Die Funktionsbewertungssystematik, wie z. B. easygrading, analysiert die Anforderungen jeder Funktion auf Basis gleicher Faktoren: Der Prozess der Funktionsbewertung konzentriert sich auf die Analyse der Anforderung an die Funktion, wie
– geforderte Entscheidungen
– Wissen und Können
– Problemlösung
– Verantwortung
– Auswirkung.
Das Anforderungsprofil der Funktion befasst sich mit den Qualifikationen, die der Funktionsinhaber für die effektive Erfüllung seiner Aufgaben benötigt. - Minimiert persönliche Vorurteile: Die Bewertung von Funktionen im Bewertungsteam minimiert persönliche Vorurteile im Unternehmen. Wenn das Management einige Beschäftigte bei der Festlegung des Gehaltes bevorzugt, führt dies zu persönlichen Vorurteilen. Der Prozess der Funktionsbewertung bewertet nur die Funktion, nicht aber die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die eine Funktion ausüben. Dadurch werden Günstlingswirtschaft und persönliche Vorurteile stark eingeschränkt oder verhindert.
- Vergleichbarkeit der Vergütungsniveaus: Die Funktionsbewertung spielt eine wichtige Rolle bei der Vergleichbarkeit der Gehälter in einem Unternehmen. Ein hohes Maß an Vergleichbarkeit wird erreicht, wenn die Gehälter für verschiedene Funktionen auf professioneller Basis durch Vergütungsspezialisten festgelegt oder begleitet werden. Die Gehaltsstrukturen werden damit in allen Betrieben des Unternehmens vereinheitlicht, auch wenn sie sich in unterschiedlichen Gebieten, wie Metropolregionen oder ländlichen Regionen befinden.
- Vereinfachung der Gehaltsstruktur: Die Vereinfachung der Gehaltsstruktur ist ein weiterer wichtiger Vorteil, den das Konzept der Stellenbewertung bietet. Jede Funktion wird nach verschiedenen Faktoren bewertet, die zur Festlegung der Gehaltsbandbreiten herangezogen werden. Auch die Spanne der Gehaltsgruppen mit dem Mindest- und Höchstbetrag wird festgelegt. Darüber hinaus ist eine periodische Überprüfung der Gehaltsstruktur vorgesehen. All dies führt zu einer Vereinfachung der Gehaltsstruktur in einer Organisation.
Die Bedeutung der Funktionsbewertung
Der Einsatz eines Funktionsbewertungssystems trägt dazu bei, dass
- eine ungerechtfertigte ungleiche Behandlung von Beschäftigten in der Gehaltsstruktur reduziert wird: Der Ansatz der Funktionsbewertung konzentriert sich zumindest auf die Reduzierung bzw. Vermeidung von ungerechtfertigter Ungleichheiten in der Gehaltsstruktur des Unternehmens.
Mit der Funktionsbewertung wird eine professionelle Grundlage für die Festlegung der Vergütung der Beschäftigten geschaffen. Eine angemessene Gehaltsstruktur ist ein wichtiger Faktor, der sich auf die Effizienz und Motivation der Arbeitnehmer auswirkt. Neben der reinen Funktionsbewertung wird dies durch die Onlineanwendung easygrading ebenso ermöglicht. - Konflikte und Demotivation innerhalb der Organisation minimiert werden: Die Funktionsbewertung bildet die Basis für die faire Vergütung der Beschäftigten. Damit wird ein erheblicher Konfliktbereich zwischen Management und Beschäftigten reduziert. Zudem wird die gehaltsbedingte Demotivierung der Beschäftigten minimiert. Viele Ungleichheiten bei der Entlohnung und persönlichen Vorurteile werden durch eine Standardisierung der Gehaltsbandbreiten beseitigt.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Mehrheit der Beschäftigten, wenn sie das Gefühl haben, dass sie fair und gerecht entlohnt werden, dazu neigen werden, die anderen HR-Programme zu schätzen und zu nutzen. Wenn die Beschäftigten sich jedoch nicht fair behandelt und vergütet fühlen, ist das Gegenteil der Fall.
Unternehmen ist daher zu empfehlen, mit einer Funktionsbewertungssystematik die Basis für eine faire Vergütung und für viele weitere HR-Programme zu schaffen.
Gerne stehen wir Ihnen seitens der Vergütungsberatung respondeo bei der Gestaltung und Optimierung der Vergütungspolitik Ihres Unternehmens begleitend zur Seite.
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